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Presseerklärung des VBE-MV - 14.06.2024

VBE verlässt den Bildungspakt 

„Der VBE hat sich entschieden, den Bildungspakt zu verlassen. Darüber haben wir die Ministerpräsidentin und die Bildungsministerin in einem Schreiben am Mittwoch informiert.“, erklärt der Landesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Michael Blanck. Hintergrund: Der Bildungspakt „Gute Schule 2030“ wurde im April 2021 zwischen der Landesregierung und den Lehrergewerkschaften sowie Dachverbänden abgeschlossen. Ziel ist es, wie der Name verrät, deutlich im Bildungsbereich voranzukommen.
Blanck: „Nach drei Jahren Bildungspakt, einem Drittel der Laufzeit, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir in dem eigentlichen Ziel kaum vorangekommen sind. Dazu kommt, dass wir als VBE weder in der Vorbereitung des Bildungspaktes eingebunden waren und auch in der Arbeit selten das Gefühl hatten, Partner auf Augenhöhe zu sein.“ Der VBE kritisiert, dass es bisher nicht gelungen ist, vor allem für die Bestandslehrkräfte Maßnahmen umzusetzen, die diese deutlich entlasten. So sind keine wesentlichen Maßnahmen umgesetzt worden, um älteren Lehrkräfte entgegenzukommen und sie damit länger im Dienst zu halten. Viele von ihnen verlassen den Schuldienst Jahre vor dem Erreichen des regulären Rentenalters. Damit geht den Schulen ein enormer Erfahrungsschatz verloren, was auch von vielen Eltern mit Sorge gesehen wird. Die Anspannung in den Kollegien der Schulen ist derzeit sehr hoch. „Es hatte für uns immer mehr den Anschein, dass es mehr um die Verwaltung bzw. um die gleichmäßige Verteilung des Mangels geht. Das ist nicht unser Anspruch und erfüllt auch nicht das Ziel einer guten Schule 2030.,“ so der Verbandsvorsitzende.
Letztendlich hat das Fass zum Überlaufen gebracht, dass die verantwortlichen Ministerien Novellierungen des Lehrerbildungsgesetzes auf den Weg gebracht haben, ohne den Bildungspakt rechtzeitig einzubinden. Blanck: „Dieses wichtige Thema der Lehrkräfteausbildung, welches ausdrücklich als Verhandlungspunkt im Bildungspakt festgeschrieben ist, wurde und wird leider nicht mit den Partnern verhandelt. Auf Regierungsebene werden hier schon Pakete  vorangetrieben, ohne alle Partner des Bildungspaktes einzubeziehen. Dazu gehört u.a. die geplante Einführung eines Sekundarstufenlehramtes. Uns geht  es an der Stelle auch nicht darum, wie man zu einem Sekundarstufenlehramt steht. Das verantwortliche Ministerium hätte aber genau das erst mit den Partnern diskutieren müssen. Das war und ist aus unserer Sicht Inhalt des Bildungspaktes. Und wenn die Landesregierung in diesen wichtigen Fragen eben nicht ihren Part erfüllt, sehen wir keine Chance mehr für eine gewinnbringende Mitarbeit.“  

Aus Sicht des VBE M-V muss man bedeutend besser und schneller werden. „Deshalb wollen wir mit unserem Austritt aus dem Bildungspakt ein deutliches Zeichen setzen. Wenn wir im Bildungsbereich vorankommen wollen, muss mehr passieren als das, was bisher erfolgt oder geplant ist. Und vor allem dürfen wir uns keine Fehlentwicklungen mehr leisten. Bildungsstudien wie PISA haben gezeigt, welchen Bedarf wir haben. Wir hoffen, dass unsere Entscheidung auch ein Weckruf für die Landespolitik ist. Aus dem PISA-Schock muss ein PISA-Ruck werden. Und dazu leisten wir gerne unseren Beitrag, auch außerhalb des Bildungspaktes. Diesen werden wir jetzt noch kritischer von außen betrachten, können freier für Bildungsthemen eintreten und werden damit die verbleibenden Partner zum erfolgreicheren Handeln drängen. Sollte es dann zum Abschluss von Maßnahmen kommen, die wirklich in den Schulen zu Verbesserungen führen, werden wir die ersten sein, die applaudieren und gratulieren. Im anderen Fall werden wir nicht mit Kritik sparen.“, so der VBE-Landesvorsitzende abschließend.  

Der VBE M-V vertritt landesweit über 1.000 Lehrkräfte aller Schulformen. 

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