Presseerklärung des VBE-MV - 02.08.2021
Neues Schuljahr – Probleme und Sorgen bleiben
„Das neue Schuljahr ist an den allgemeinbildenden Schulen gestartet – die Probleme sind zum Teil die alten geblieben“, stellt der Landesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Michael Blanck, zum Schuljahresstart fest. Blanck weiter: „Natürlich ist die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichtes auch im dritten Corona-Schuljahr eine der wichtigsten Aufgaben für Schulen.
Dazu müssen aber auch die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Nur mit Lüften und Testen ist dies nicht alleine zu schaffen, denn Distanz halten geht in der Schule nicht.“ Positiv sieht der VBE die hohe Impfbereitschaft unter den Lehrkräften. Blanck: „Die hohe Impfquote unter den Lehrkräften zeigt, dass diese sich ihrer Verantwortung bewusst sind. Jetzt müssen aber auch alle Eltern nachziehen, damit der Präsenzunterricht nicht gefährdet wird.“ Positiv wird auch gesehen, dass in den ersten beiden Wochen noch einmal besondere Schutzmaßnahmen gelten und den Schülerinnen und Schülern Zeit gegeben wird, im neuen Schuljahr anzukommen. Leider kommt die Testpflicht nach einem Auslandsbesuch für die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern zu spät. Damit sind besondere Maßnahmen noch einmal notwendig, um eine mögliche Ausbreitung des Virus über die Schulen zu verhindern.
Der VBE kritisiert vor allem, dass es häufig zu lange dauert bis gehandelt wird und somit die Maßnahmen zu spät in den Schulen ankommen. So fehlen deutliche Fortschritte in der digitalen Ausstattung vieler Schulen. Blanck: „Nach wie vor warten viele Lehrkräfte auf die digitalen Endgeräte, die vor einem Jahr versprochen worden sind. Vom schnellen Internet sind immer noch viele Schulen ausgeschlossen. Die Umsetzung des Digitalpaktes lässt auf sich warten bzw. kommt noch nicht in Schulen an. Seit einem Jahr wird über Luftfilteranlagen diskutiert, um dann mitten in den Ferien Programme zur möglichen Anschaffung aufzulegen. Da überrascht es wenig, dass viele Schulen weiterhin auf diese wie auch auf CO2-Messgeräte verzichten müssen. Damit tragen die Beschäftigten in den Schulen wieder die Hauptlast bei allen Maßnahmen zur Offenhaltung der Schulen.“
Zu den pandemiebedingten Problemen kommen die alten dazu. Weder an den räumlichen, sächlichen und vor allem personellen Problemen hat es ausreichende Fortschritte gegeben. Alles das wird sich bei steigenden Infektionszahlen wieder auswirken. Blanck: „Wenn wir wieder mit Wechselunterricht starten müssen, fehlen nach wie vor zusätzliche Räume, auf die man dann zurückgreifen könnte. Auch die Personaldecke ist zu dünn, um möglichst viele Schülerinnen und Schüler bei Wechselunterricht in die Schulen holen zu können. Wir begrüßen, dass es keine flächendeckenden Schulschließungen mehr geben soll, sondern nur territorial eng begrenzte. Allerdings bereitet uns Sorge, dass Gesundheitsämter wieder unterschiedlich handeln könnten wie es bei Infektionsfällen im letzten Jahr schon häufig war. So gehen wir wieder mit vielen Sorgenfalten in das neue Schuljahr.“